Allopurinol AbZ 100 mg Tabletten

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rezeptpflichtig

  • 1014613
  • 100 Stück
  • Abz Pharma GmbH
  • 0,13 € pro 1 Stück
  • Beschreibung

Anwendungshinweise

  • Tabletten zum Einnehmen.
  • Die Tabletten werden unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit möglichst immer zur gleichen Tageszeit nach einer Mahlzeit eingenommen. Bei Überschreiten der Tagesgesamtdosis von 300 mg Allopurinol und beim Auftreten von Magen-Darm-Unverträglichkeiten ist die Dosis über den Tag verteilt einzunehmen.
  • Bitte achten Sie auf eine ausreichende und regelmäßige Flüssigkeitszufuhr.

Dosierung

  • Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
    • Erwachsene
      • Erwachsene nehmen in Abhängigkeit von den aktuellen Serum-Harnsäurewerten täglich 1 bis 3 Tabletten (entspr. 100 - 300 mg Allopurinol/Tag) ein.
      • Um das Risiko des Auftretens von unerwünschten Wirkungen möglichst zu verringern, sollte die Behandlung mit 1 Tablette täglich (entspr. 100 mg Allopurinol/Tag) begonnen werden. Diese Dosis ist nur bei unzureichend gesenkten Serum-Harnsäurespiegeln im Blut zu erhöhen.
      • In Einzelfällen kann die Dosis auf 6 bis 8 Tabletten täglich gesteigert werden (entspr. 600 - 800 mg Allopurinol/Tag). Hierfür sind Blutuntersuchungen durchzuführen (der Serum-Oxipurinolspiegel sollte einen Wert von 15 µg/ml [100 µmol/l] nicht überschreiten). Die Dosis sollte über den Tag verteilt verabreicht werden.
      • Zur besseren Verträglichkeit sollten als Einzeldosis nicht mehr als 3 Tabletten verabreicht werden (entspr. 300 mg Allopurinol).
      • Die Tageshöchstdosis beträgt 800 mg Allopurinol.
    • Kinder
      • Die Tagesdosis beträgt 10 mg Allopurinol pro Kilogramm Körpergewicht (bis max. 400 mg/Tag), verteilt auf 3 Einzeldosen.
    • Ältere Patienten
      • Da spezielle Daten zur Anwendung von Allopurinol bei älteren Patienten nicht vorliegen, sollte diese Patientengruppe mit der niedrigsten therapeutisch vertretbaren Dosis behandelt werden. Ferner ist insbesondere bei älteren Patienten das Vorliegen einer eingeschränkten Nierenfunktion in Betracht zu ziehen.
  • Eingeschränkte Nierenfunktion
    • Allopurinol und seine Stoffwechselprodukte werden über die Nieren ausgeschieden. Eine verminderte Nierenfunktion kann deshalb zu einer längeren Verweildauer der Substanz und seiner Stoffwechselprodukte im Körper und auf diese Weise zu einer Überdosierung führen.
    • Wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist, muss das Arzneimittel deshalb unter besonderer ärztlicher Kontrolle angewendet werden. Zur Verminderung eines möglichen Risikos bestimmt der Arzt die erforderliche Dosis nach dem Ergebnis einer bestimmten Blutuntersuchung (Serumkreatininspiegel, der regelmäßig zu kontrollieren ist), bzw. Ermittlung der Kreatinin-Clearance. Beim Vorliegen von schweren Nierenfunktionsstörungen sollten höchstens 100 mg Allopurinol/Tag (entspr. 1 Tablette/Tag) oder Einzeldosen von 100 mg Allopurinol in größeren Abständen als 1 Tag eingenommen werden. Der Serum-Oxipurinolspiegel sollte einen Wert von 15,2 µg/ml nicht überschreiten.
    • Eine Anleitung für die Dosierung bei beeinträchtigter Nierenfunktion gibt folgendes Schema:
      • Kreatinin-Clearance: über 20 ml/min
        • Tagesdosis: Standarddosis
      • Kreatinin-Clearance: 10 bis 20 ml/min
        • Tagesdosis: 100 - 200 mg
      • Kreatinin-Clearance: unter 10 ml/min
        • Tagesdosis: 100 mg oder größere Intervalle
    • Bei der Durchführung einer Hämodialyse (Blutwäsche) können sofort nach jeder Behandlung (d.h. 2- oder 3-mal/Woche) 300 - 400 mg des Arzneimittels gegeben werden.
  • Eingeschränkte Leberfunktion
    • Bei eingeschränkter Leberfunktion wird ein Vorgehen wie bei einer eingeschränkten Nierenfunktion angeraten. Zu Beginn der Behandlung sollten zusätzlich regelmäßige Leberfunktionstests durchgeführt werden.

 

  • Dauer der Anwendung
    • Die Behandlung mit dem Arzneimittel ist in der Regel über einen längeren Zeitraum erforderlich. Bitte nehmen Sie Arzneimittel regelmäßig und in der vom Arzt bestimmten Dauer ein.
    • Wie bei jeder Langzeitbehandlung ist auch hier eine laufende Überwachung notwendig. Die Harnsäurespiegel sind wiederholt und regelmäßig zu kontrollieren, gleichzeitig soll auf mögliche Nebenwirkungen geachtet und die Notwendigkeit einer Fortsetzung der medikamentösen Behandlung überprüft werden.

 

  • Wenn Sie eine größere Menge des Arzneimittels eingenommen haben, als Sie sollten
    • Ein spezielles Gegenmittel ist nicht bekannt. Nach Einnahme von 20 g Allopurinol traten bei einem Patienten Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schwindel auf.
    • Beim Verdacht auf Vorliegen einer Vergiftung ist - insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme mit Azathioprin oder 6-Mercaptopurin - umgehend ein Arzt zu verständigen, damit Maßnahmen ergriffen werden können, die die weitere Aufnahme des Arzneimittels in den Blutkreislauf vermindern bzw. die Ausscheidung des Arzneimittels beschleunigen, wie reichliche Flüssigkeitszufuhr oder ggf. eine Hämodialyse (Blutwäsche).

 

  • Wenn Sie die Einnahme des Arzneimittels vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

 

  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat ist ein Arzneimittel zur Hemmung der Bildung der Harnsäure (Urikostatikum).
  • Das Arzneimittel wird angewendet bei
    • Erwachsene
      • Harnsäurewerten im Blut im Bereich von 8,5 mg/100 ml und darüber, sofern diätetische Maßnahmen nicht ausreichen, bzw. bei klinischen Komplikationen erhöhter Harnsäurewerte, insbesondere manifeste Gicht, harnsäurebedingte Nierenschädigung (Urat-Nephropathie), Auflösung und Verhütung von Harnsäuresteinen sowie zur Verhinderung der Bildung von Calciumoxalatsteinen bei gleichzeitigem Vorliegen erhöhter Harnsäurewerte.
      • erhöhten Harnsäurewerten im Blut und erhöhter Harnsäureausscheidung im Urin, z.B. bei starkem Zellzerfall, Strahlen- bzw. Chemotherapie (sekundäre Hyperurikämie).
    • Kinder
      • erhöhten Harnsäurewerten im Blut und erhöhter Harnsäureausscheidung im Urin, z.B. bei starkem Zellzerfall, Strahlen- bzw. Chemotherapie (sekundäre Hyperurikämie).
      • harnsäurebedingter Nierenschädigung (Urat-Nephropathie) bei Leukämiebehandlung.
      • angeborenen Enzymmangelkrankheiten wie Lesch-Nyhan-Syndrom (teilweise oder totale Defekte der Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase) und Adenin-Phosphoribosyl-Transferasemangel.

Gegenanzeigen

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
    • wenn Sie allergisch gegenüber Allopurinol oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Wenn bei Ihnen eines der folgenden Symptome auftritt, beenden Sie die Anwendung des Präparates und benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt:
    • Häufigkeit „selten":
      • Fieber und Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen (grippeähnlich) und allgemeines Unwohlsein
      • Veränderungen an der Haut, z. B. offene, schmerzende Stellen an Mund, Hals, Nase, Genitalien oder rote, geschwollene Augen (Konjunktivitis), großflächige Blasenbildung oder Ablösungen der Haut
      • schwere Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Fieber, Hautrötungen, allgemeine Schmerzen, Unregelmäßigkeiten bei Blut- und Leberfunktionstests (diese können Anzeichen einer Multiorgan-Überempfindlichkeitsreaktion sein).
    • Häufigkeit: „sehr selten":
      • schwere und möglicherweise lebensbedrohliche Hautreaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen, Stevens-Johnson-Syndrom und Toxisch epidermale Nekrolyse)
  • Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig: Bei mehr als 1 von 10 Behandelten
    • Häufig: Bei weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
    • Gelegentlich: Bei weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
    • Selten: Bei weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10000 Behandelten
    • Sehr selten: Bei weniger als 1 von 10000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
    • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
  • Wenn Sie Gicht haben, kann es zu Beginn der Behandlung mit dem Präparat bei Ihnen zu einem Gichtanfall kommen.
  • Das Auftreten von Nebenwirkungen ist häufiger, wenn Sie eine Nieren- oder Leberschädigung haben oder Sie gleichzeitig Ampicillin- oder Amoxicillin-haltige Arzneimittel einnehmen.
  • Haut- und Überempfindlichkeitsreaktionen
    • Von den beobachteten Nebenwirkungen sind Hautreaktionen am häufigsten. Diese können zu jedem Zeitpunkt der Behandlung auftreten. Sie können sich bemerkbar machen durch
      • Hautjucken, evtl. verbunden mit Knötchenbildung der Haut
      • Hautabschuppung
      • punktförmige bis flächenhafte Hautblutungen
      • und selten mit Hautabschälungen.
    • Beim Auftreten derartiger Erscheinungen müssen Sie das Präparat sofort absetzen und Ihren Arzt aufsuchen, da schwere generalisierte (allgemeine) Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten können.
    • Die im Folgenden aufgeführten Überempfindlichkeitsreaktionen sind zwar selten (insbesondere bei tödlichem Verlauf bestanden im Allgemeinen Nieren- oder Leberfunktionsstörungen), sie sind jedoch so schwerwiegend, dass Sie das Präparat sofort absetzen und Ihren Arzt umgehend aufsuchen müssen.
    • Überempfindlichkeitsreaktionen können sich wie folgt äußern:
      • Im Einzelnen wurden Hautreaktionen, die mit Hautabschälungen, Fieber, Erkrankungen der Lymphknoten, Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie) und Gelenkschmerzen einhergingen (Stevens-Johnson-Syndrom),
      • sowie Hautveränderungen, die einer Verbrühung der Haut ähneln (Lyell-Syndrom) beobachtet.
    • Ferner wurden bisher in Einzelfällen folgende Beobachtungen gemacht:
      • Überempfindlichkeitsreaktionen, die sich unter anderem in Fieber, Schüttelfrost und Gelenkschmerzen äußerten
      • Leberfunktionsstörungen (reversible Erhöhungen der Transaminasen und der alkalischen Phosphatasen)
      • sowie Entzündungen der Gallenwege und Xanthinablagerungen im Harntrakt.
    • sehr selten wurde über akuten anaphylaktischen (allergischen) Schock berichtet. Dieser kann lebensbedrohlich sein.
  • Gegenmassnahmen
    • Bei Auftreten von Hautreaktionen dürfen Sie das Präparat nicht weiter einnehmen. Suchen Sie in diesen Fällen Ihren Arzt auf.
    • Bei Auftreten akuter allgemeiner, eventuell lebensbedrohlicher Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktischer Schock) müssen Sie sofort den nächst erreichbaren Arzt verständigen. Dieser wird die erforderlichen Notfallmaßnahmen einleiten. Sie dürfen das Präparat in diesem Fall nicht weiter einnehmen.
  • Erkrankungen des Blutes und Lymphsystems
    • Sehr selten wurde nach Einnahme von Allopurinol vom Auftreten einer Lymphknotenerkrankung (angioimmunoblastische Lymphadenopathie) berichtet, die nach Absetzen des Arzneimittels wieder verschwand.
    • In Einzelfällen wurde im Zusammenhang mit der Einnahme von Allopurinol über Veränderungen des weißen Blutbildes (Leukopenie, Leukozytose, Granulozytose, Eosinophilie) berichtet.
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • Selten wurde nach Verabreichung von Allopurinol über Leberfunktionsstörungen berichtet, die von einem asymptomatischen (ohne Anzeichen) Anstieg der Leberwerte bis hin zur Hepatitis (Leberentzündung, einschließlich Lebernekrose und granulomatöser Hepatitis) reichten.
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
    • Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können nach Einnahme von Allopurinol auftreten. Wenn Sie einen empfindlichen Magen haben, sollten Sie auf eine gewissenhafte Einnahme der Tabletten nach dem Essen mit genügender Trinkmenge achten.
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • Insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen kann es gelegentlich zu schweren Knochenmarkschädigungen (Thrombozytopenie, Agranulozytose und aplastische Anämie) kommen. Wenn Sie ein Nierenleiden haben, sollten Sie Ihren Arzt deshalb auf diese Erkrankung hinweisen, um eine sorgfältige Überwachung Ihres Blutbildes zu gewährleisten.
  • Sonstige
    • Darüber hinaus wurden ebenfalls in Einzelfällen nach der Einnahme von Allopurinol folgende Beobachtungen gemacht:
      • allgemeine körperliche Kraftlosigkeit (Asthenie)
      • allgemeines Unwohlsein
      • Auftreten von eitrigen Entzündungen der Haut (Furunkulose)
      • Bewusstlosigkeit
      • Bluthochdruck
      • Blut im Urin (Hämaturie)
      • blutiges Erbrechen
      • Darmstörung
      • ein- oder zweiseitige Vergrößerung der männlichen Brustdrüse sowie blasse Schwellung von Haut und Schleimhaut, vor allem im Gesichtsbereich (Quincke-Ödem)
      • Empfindungsstörungen (Parästhesie)
      • Entzündung der Mundschleimhaut
      • Erhöhung der Blutfettwerte (Hyperlipämie)
      • Geschmacksabweichungen
      • Gleichgewichtsstörungen
      • Haarausfall,
      • Halsentzündungen (Angina)
      • Impotenz
      • Kopfschmerz
      • krankhafte Erhöhung von Harnbestandteilen im Blut (Urämie)
      • Lähmungserscheinungen
      • Muskelschmerzen
      • Nervenentzündungen (periphere Neuritis)
      • Nervenleiden
      • Schläfrigkeit
      • Schwindel
      • traurige Verstimmtheit (Depression)
      • Samenerguss im Schlaf
      • Sehstörungen
      • Trübungen der Augenlinse (grauer Star)
      • Unfruchtbarkeit
      • Veränderung der Netzhaut des Auges (Makula-Entartung)
      • verfärbtes Haar
      • Verlangsamung des Herzschlages
      • vermehrte Ausscheidung von Fett im Stuhl
      • vermehrte Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme)
      • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).

Warnhinweise

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie das Präparat einnehmen.
    • Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie das Arzneimittel nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher zutrafen.
    • Nach Literatur-Empfehlungen erübrigt sich unter einem Harnsäurewert von 8,5 mg/100 ml im Blut eine medikamentöse Behandlung, sofern Sie Diätvorschriften einhalten und bei Ihnen keine Nierenschäden vorliegen. Sie sollten Nahrungsmittel mit hohem Puringehalt (z. B. Innereien wie Bries, Niere, Hirn, Leber, Herz und Zunge sowie Fleischextrakt) und Alkohol (insbesondere Bier, da hierdurch Guanosin aufgenommen wird, das den Harnsäurespiegel stark erhöht) sollten vermeiden.
    • Schwere Hautreaktionen (Überempfindlichkeitssyndrom, Stevens-Johnson-Syndrom, Toxisch epidermale Nekrolyse), die möglicherweise lebensbedrohlich sind, wurden im Zusammenhang mit der Anwendung von Allopurinol berichtet. Diese können sich anfänglich als rötliche, schießscheibenartige oder kreisförmige Flecken (oft mit Bläschen in der Mitte) am Körperstamm zeigen. Zusätzliche Symptome, auf die geachtet werden sollte, sind offene, schmerzende Stellen (Geschwüre) in Mund, Hals, Nase und im Genitalbereich sowie gerötete und geschwollene Augen (Konjunktivitis). Diese möglicherweise lebensbedrohlichen Hautreaktionen werden oft von grippeähnlichen Symptomen (Kopfschmerzen, Fieber und Gliederschmerzen) begleitet. Der Hautausschlag kann zu einer großflächigen Blasenbildung oder Ablösung der Haut führen.
    • Das höchste Risiko für das Auftreten dieser schweren Hautreaktionen besteht in den ersten Behandlungswochen.
    • Wenn bei Ihnen ein Hautausschlag oder die anderen genannten Symptome an der Haut auftreten, beenden Sie die Anwendung von Allopurinol und suchen Sie sofort einen Arzt auf. Teilen Sie ihm mit, dass Sie Allopurinol einnehmen.
    • Wenn bei Ihnen eine schwere Hautreaktion in Zusammenhang mit der Anwendung von Allopurinol aufgetreten ist, dürfen Sie nie wieder mit Allopurinol behandelt werden.
    • Diese schweren Hautreaktionen können bei Menschen, die von Han-Chinesen oder Thailändern abstammen, häufiger auftreten.
    • Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich, wenn Sie eine eingeschränkte Nierenfunktion, Leberfunktion oder vorbestehenden Blutbildungsstörungen haben.
    • Bei Behandlung der Gichtniere und von Harnsäuresteine soll die Harnmenge mindestens 2 Liter/Tag betragen. Sie müssen auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.
    • Um erhöhte Harnsäurekonzentrationen im Serum oder Urin, wie sie z. B. bei der Strahlen- oder Chemotherapie von Tumoren sowie bei der angeborenen Enzymmangelkrankheit Lesch-Nyhan-Syndrom auftreten können, zu vermeiden, sollten Sie während der Einnahme von Allopurinol auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr zur Gewährleistung einer ausreichenden Harnmenge achten. Darüber hinaus kann eine Alkalisierung des Harns durch Verbesserung der Löslichkeit von Harnsäure zur vermehrten Ausscheidung mit dem Urin beitragen.
    • Falls eine harnsäurebedingte Nierenschädigung oder andere Krankheiten die Nierenfunktion bereits beeinträchtigt haben sollten, so wird Ihr Arzt die Dosis entsprechend Ihren Nierenfunktionswerten
      anzupassen.
    • Beim Vorliegen von akuten Gichtanfällen sollten Sie die Behandlung mit Allopurinol erst nach deren vollständigem Abklingen beginnen. Zu Beginn der Behandlung mit Allopurinol können durch die Freisetzung von Harnsäuredepots akute Gichtanfälle ausgelöst werden. Deshalb kann Ihr Arzt während der ersten 4 Behandlungswochen die gleichzeitige vorbeugende Schmerzmittel- oder Colchicin-Gabe in Betracht ziehen.
    • Bei großen Harnsäuresteinen im Nierenbecken ist nicht auszuschließen, dass sich Teile der infolge einer Allopurinol-Behandlung aufgelösten Steine im Harnleiter festsetzen können.
    • Allopurinol beeinflusst den Stoffwechsel zahlreicher Arzneimittel.

 

  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Es können Schwindel, Schläfrigkeit oder Störungen in den Bewegungsabläufen als unerwünschte Wirkungen auftreten. Dadurch kann eine Verminderung der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, die Folge sein.
    • Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert.
    • Bevor Sie die genannten Tätigkeiten ausführen, müssen Sie ausreichend sicher sein, dass Allopurinol Ihre Leistungsfähigkeit nicht einschränkt.

bei Schwangerschaft

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Allopurinol sollte in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, da es keine ausreichenden Erfahrungen am Menschen gibt.
  • Stillzeit
    • Während der Stillzeit sollte Allopurinol nicht eingenommen werden, da es in die Muttermilch übergeht.

Wechselwirkungen

  • Bei Einnahme des Präparates mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.
    • Allopurinol verlangsamt die Ausscheidung von Probenecid (Arzneimittel, das eine vermehrte Harnsäureausscheidung bewirkt).
    • Die Ausscheidung von Allopurinol wird durch die gleichzeitige Gabe von Arzneimitteln, die eine vermehrte Harnsäureausscheidung bewirken, wie Probenecid, Benzbromaron, Sulfinpyrazon oder Salicylaten in hohen Dosen, beschleunigt und somit die Wirksamkeit des Präparates herabgesetzt. Die klinische Bedeutung dieser Wechselwirkungen ist in jedem Einzelfall vom Arzt zu bewerten.
    • Wird das Arzneimittel gleichzeitig mit 6-Mercaptopurin oder Azathioprin eingenommen, muss deren Dosis auf 25% der sonst üblichen Dosis gesenkt werden, da ihre Wirkung durch das Arzneimittel verlängert werden kann.
    • Mit dem Auftreten allergischer Reaktionen (Hautausschlägen) auf die Antibiotika (Arzneimittel zur Behandlung bakteriell bedingter Infektionskrankheiten) Ampicillin oder Amoxicillin ist bei gleichzeitiger Allopurinol-Gabe häufiger zu rechnen. Deshalb sollten - wenn möglich - Patienten unter Behandlung mit dem Arzneimittel andere Antibiotika erhalten.
    • Bei gleichzeitiger Gabe des Arzneimittels und Captopril kann, insbesondere bei chronischem Nierenversagen, die Gefahr von Hautreaktionen erhöht werden.
    • Blutgerinnungshemmende Arzneimittel (Antikoagulanzien vom Dicumaroltyp) können bei gleichzeitiger Gabe mit dem Präparat in ihrer Wirkung verstärkt werden. Ihr Arzt wird Ihre Blutgerinnung häufiger kontrollieren. Eventuell wird er die Dosis des entsprechenden blutgerinnungshemmenden Arzneimittels senken.
    • Insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion kann bei gleichzeitiger Gabe des Arzneimittels und blutzuckersenkenden Arzneimitteln, die Chlorpropamid enthalten, die Wirkung von Chlorpropamid verlängert werden. Daher ist die Dosis von Chlorpropamid zu verringern.
    • Nach Einnahme des Arzneimittels wurde von einer Hemmung der Verstoffwechselung theophyllinhaltiger Arzneimittel, die z.B. zur Behandlung von Atemwegs- und Herzerkrankungen verordnet werden, berichtet. Zu Beginn der Behandlung mit dem Arzneimittel oder bei Erhöhung der Dosis des Arzneimittels sollte deshalb die Theophyllin-Konzentration im Blut von Ihrem Arzt bestimmt werden.
    • Wird das Arzneimittel zusammen mit Zytostatika (Arzneimittel zur Behandlung bösartiger Geschwulsterkrankungen, z.B. Cyclophosphamid, Doxorubicin, Bleomycin, Procarbazin, Alkylhalogenide) eingenommen, können Blutbildveränderungen häufiger auftreten als bei jeweiliger Einzelgabe dieser Wirkstoffe. Blutbildkontrollen sind daher in kurzen Zeitabständen durchzuführen.
    • Die Verweildauer von Vidarabin-haltigen Arzneimitteln (Arzneimittel gegen Viruserkrankungen) im Körper kann in Gegenwart des Präparates verlängert sein. Deshalb ist bei gemeinsamer Anwendung dieser Arzneimittel besondere Aufmerksamkeit erforderlich, um eventuell vermehrt auftretende Nebenwirkungen rechtzeitig zu erkennen.
    • Die Konzentration von Ciclosporin (Arzneimittel zur Herabsetzung der körpereigenen Immunabwehr) im Blut kann unter Gabe des Präparates erhöht sein. Die Möglichkeit eines häufigeren Auftretens von Ciclosporin-Nebenwirkungen ist daher zu berücksichtigen.
    • Die Verstoffwechselung von Phenytoin-haltigen Arzneimitteln, die z.B. zur Behandlung von Anfallsleiden (Epilepsie) oder bei bestimmten schweren Herzerkrankungen verordnet werden, kann durch das Arzneimittel beeinträchtigt werden. Ob diesem Befund eine klinische Bedeutung zukommt, ist bisher nicht bekannt.

Wirkstoff(e)

Allopurinol

Hilfsstoff(e)

Carboxymethylstärke, Natriumsalz
Talkum
Gelatine
Magnesium stearat
Silicium dioxid, hochdispers
Maisstärke
Cellulose, mikrokristallin

AVP: Üblicher Apothekenverkaufspreis, berechnet nach der Arzneimittelpreisverordnung. UVP: Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers. Preise inkl. MwSt. Rabattierte Produkte sind unter Umständen nicht mit Kundenkartenrabatten kombinierbar. Abgabe nur in haushaltsüblichen Mengen und solange der Vorrat reicht. Irrtümer vorbehalten. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

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