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Bluthochdruck: Frühzeitige Behandlung schafft Lebensqualität
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Ein dauerhaft hoher Blutdruck (arterielle Hypertonie) bereitet zu Beginn zwar kaum Beschwerden für die Betroffenen, steigert aber dennoch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei erblicher Vorbelastung kann insbesondere ein ungesunder Lebensstil zu Bluthochdruck und zur Entstehung einer lebensbedrohlichen Folgeerkrankung beitragen. Diesbezüglich spielen die Faktoren ungesunde Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel und Stress eine große Rolle und sind durch selbständiges Handeln und Eigenverantwortung beeinflussbar.
Ursachen und Symptome frühzeitig erkennen
In Industrieländern weit verbreitet und stetig steigend, hat sich die Anzahl der Menschen mit Bluthochdruck seit den 1990er Jahren beinahe verdoppelt – weltweit sind in etwa 1,3 Milliarden Menschen von der Erkrankung weltweit betroffen, in Deutschland mehr als jede vierte Person.
Beim Bluthochdruck ist der Druck in den Gefäßen, die das Blut vom Herzen zu den Organen weiterleiten, dauerhaft erhöht. Langfristig gesehen werden die Gefäße, das Gehirn, die Nieren und das Herz geschädigt – Gefäßerkrankungen sowie Schlaganfälle und Herzinfarkte sind die Folge. Auch wenn durch erhöhten Blutdruck kaum Beschwerden verursacht werden, ist er der größte Risikofaktor für die Entstehung von lebensbedrohlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Unterschieden wird:
- Systolischer (oberer) Blutdruck: spürbarer Druck (als Puls am Handgelenk), während das Herz Blut in den Kreislauf pumpt
- Diastolischer (unterer) Blutdruck: Druck, während das Herz entspannt bzw. wenn neues Blut in die Herzkammern fließt; diese Phase wird als Diastole bezeichnet
Ein großer Risikofaktor für das Entstehen von Bluthochdruck ist in den meisten Fällen unser moderner Lebensstil: Übergewicht, mangelnde Bewegung, Rauchen, Alkohol, Stress und ein zu starker Konsum von Kochsalz wirken sich negativ auf unsere Gefäße aus. Auch die Vererbung spielt eine nicht unwesentliche Rolle, da die Neigung zu Bluthochdruck vererbt wird. Da es anfangs keine typischen Symptome gibt, wird bei vielen Betroffenen der erhöhte Blutdruck relativ spät diagnostiziert, meist sogar erst beim Auftreten damit zusammenhängender Erkrankungen.
Erste Anzeichen können sein:
- Abgeschlagenheit
- morgendlicher Kopfschmerz
- Schwindel
- Ohrensausen
- Nasenbluten
- Schlaflosigkeit
- Gefühl der Brustenge
- Luftnot
- Sehstörungen
Bei der Blutdruckmessung wird er Wert in zwei Zahlen angegeben, wobei der erste Wert dem systolischen Druck und der zweite dem diastolischen Druck entspricht.
Blutdruckwerte laut der Deutschen Hochdruckliga:
Optimal:
< 120 (systolisch (mmHg))
< 80 (diastolisch (mmHg))
Normal:
120-129 (systolisch (mmHg))
80-84 (diastolisch (mmHg))
Hochnormal:
130-139 (systolisch (mmHg))
85-89 (diastolisch (mmHg))
Hypertonie Grad 1:
140-159 (systolisch (mmHg))
90-99 (diastolisch (mmHg))
Hypertonie Grad 2:
160-179 (systolisch (mmHg))
100-109 (diastolisch (mmHg))
Hypertonie Grad 3:
>= 180 (systolisch (mmHg))
>= 110 (diastolisch (mmHg))
Isolierte systolische Hypertonie:
>= 140 (systolisch (mmHg))
< 90 (diastolisch (mmHg))
Wichtig bei der Blutdruckmessung ist diesen nach kurzem Verschnaufen und in Ruheposition zu messen. Eingetragen wird nach dreimaliger Messung der Mittelwert. Besonders aussagekräftig ist es hierbei laut Empfehlung von Experten, eine Woche im Monat zwei Mal täglich zu messen und den Wert in einem Messtagebuch festzuhalten.
Prävention und Therapie
Um einen gesunden Lebensstil zu erhalten oder eine Lebensstiländerung anzustreben, bestehen die wichtigsten Säulen aus:
- ausreichend Bewegung (Ausdauertraining)
- gesunde Ernährung
- Stressreduktion
- Reduktion von Alkohol und Rauchstopp
Bei leicht erhöhtem Blutdruck kann die Umsetzung dieser Maßnahmen, bei konsequenter Einhaltung, ausreichend sein, um in einen gesunden Blutdruckbereich zu kommen. Allgemein sollte ein Wert unter 140/90 mmHg angestrebt werden.
In Bezug auf die wichtigsten Säulen zur Lebensstiländerung können folgende konkrete Maßnahmen Veränderungen bewirken:
Bewegung:
- Regelmäßiges Ausdauertraining (mindestens drei Mal pro Woche)
- Nordic Walking
- Wandern
- Radfahren
Ernährung:
- Reduktion von Salz
- Kaliumreiche Nahrung (z.B. Karotten, Brokkoli, Kohlsprossen, Beeren, Bananen, Hülsenfrüchte)
- Ballaststoffreiche Ernährung
- Fett- und cholesterinarme Nahrung
Wenig Alkohol & Rauchstopp
- neben dem Rauchstopp sollte der Alkoholkonsum deutlich eingeschränkt werden
Stressreduktion
- ausreichend Schlaf
- Ruhepausen einplanen
- soziale Kontakte pflegen
Wenn lebensstilverändernde Maßnahmen nicht mehr ausreichend sind, werden Medikamente verschrieben, die den Blutdruck senken. Die richtige Wahl wird hierbei mit dem Arzt abgestimmt und ist abhängig von Lebensalter und eventuellen Begleiterkrankungen.
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