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Erkrankungen der Nieren: Ursachen, Symptome & Behandlung

Eine Frau, die mit ihren Händen nierenförmige Figuren hält.

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Die Niere ist ein komplexes Organ und erfüllt mitunter lebenswichtige Aufgaben für den Erhalt unserer körperlichen Gesundheit. Sie gehört zu den Ausscheidungsorganen und filtert Substanzen aus dem Blut, die überflüssig oder schädlich sein können. Bei Erkrankungen der Niere sind diese und andere Funktionen eingeschränkt und es kommt zu Beschwerden.

Schwellungen an Händen und Beinen, Kurzatmigkeit, hoher Blutdruck oder Müdigkeit sind zwar unspezifische Symptome, können aber auf eine Nierenerkrankung hinweisen. Eine rasche Abklärung ist hier besonders wichtig, da ein frühes Eingreifen einen entscheidenden Einfluss auf den Krankheitsverlauf hat.

Wie funktioniert die Niere?

Grundsätzlich hat jeder Mensch zwei Nieren, die sich links und rechts neben der Wirbelsäule am unteren Ende des Brustkorbs befinden. Ihr Aufbau besteht aus drei Hüllen an Fett und Bindegewebe, die sie stabil halten und vor Verletzungen schützen.

Unsere Nieren gehören zu den sogenannten Ausscheidungsorganen und sind hauptsächlich dafür verantwortlich, die für unseren Körper unnötigen Substanzen aus dem Blut zu filtern und das Blut zu reinigen. Die ausgefilterten Stoffe werden dann mit dem Harn ausgeschieden.

Zu den weiteren Aufgaben zählen:

  • Regulation des Blutvolumens
  • Reinigung des Blutes
  • Regulierung des Blutdruckes
  • Entgiftung
  • Ausscheidung von Harn
  • Steuerung des Salz- und Wasserhaushaltes
  • etc.

Auch wenn es unseren Nieren schlecht geht, verrichten sie dennoch unbemerkt ihre Arbeit – zumindest eine Zeit lang. Sprich, merkliche Symptome zeigen sich erst sehr spät.

Immer mehr Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Problemen oder Vorerkrankungen entwickeln im weiteren Verlauf eine Nierenerkrankung – in Europa sind beispielsweise etwa zehn Prozent der Erwachsenen von Nierenschwäche (Fachbegriff: Niereninsuffizienz) betroffen. Das akute Nierenversagen wird meist durch ein konkretes Ereignis ausgelöst, während sich das chronische Nierenversagen meist über Monate oder Jahre hinweg entwickelt.

Vor allem Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Arteriosklerose schädigen auf Dauer die feinen Gefäße der Nieren und können diese massiv schädigen. Auch bestimmte Autoimmunerkrankungen und ungesunde Lebensstilfaktoren (z. B. Rauchen, übermäßiger Konsum von Schweinefleisch, Drogenmissbrauch etc.) können die Nieren angreifen und zu chronischen Nierenerkrankungen führen.

Je früher die Beschwerden abgeklärt werden, desto früher kann eine gezielte Behandlung eingeleitet werden.

Welche Nierenerkrankungen gibt es und wie werden sie behandelt?

Zu den häufigsten Erkrankungen der Nieren zählen:

  • Nierenversagen
  • Nierensteine
  • Nierenentzündung
  • Zystennieren

Nierenversagen (Niereninsuffizienz)
Wenn die Nieren nicht mehr voll funktionsfähig arbeiten, kann dies zu einem akuten oder chronischen Nierenversagen führen.

  • Akute Niereninsuffizienz: hier kommt es zu einem raschen Abfall der Nierenfunktion innerhalb weniger Stunden bis Tage. Verantwortlich für die akute Niereninsuffizienz, die sich häufig im Alter entwickelt, sind meist Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder eine übermäßige Eiweißausscheidung. Frühe Anzeichen können eine verminderte Flüssigkeitsausscheidung sowie Bluthochdruck sein. Bei schneller Einleitung der Therapie kann diese Form der Niereninsuffizienz wieder umgekehrt werden.
  • Chronische Niereninsuffizienz: Bei dieser Form wird die Funktion der Niere sukzessiv und in kleinen Stufen immer weiter eingeschränkt und wird sehr häufig durch Diabetes mellitus und Bluthochdruck verursacht. Im weiteren Verlauf machen sich unter anderem Symptome wie Leistungsabfall, Ödeme (Wassereinlagerungen) an den Beinen sowie Übelkeit und Erbrechen bemerkbar.

Nierensteine
Bei Nierensteinen handelt es sich um kristalline Ablagerungen im Nierenbeckenkelchsystem oder um die Bildung kleiner Steinchen. Werden diese nicht ausgespült, verklumpen sie und Nierensteine sind die Folge. Begünstigt werden können diese zum Beispiel durch einseitige Ernährung.

Nierenentzündung
Neben einer gestörten Funktionsweise oder der Bildung von Steinchen, können auch Entzündungen entstehen, die sich auf die verschiedenen Teile der Niere auswirken. Auch wenn die Umstände noch nicht ganz geklärt sind, so wird eine Nierenentzündung meist durch Medikamentenmissbrauch hervorgerufen oder durch bakterielle Infektionen, die aus den Harnwegen aufsteigen. Zu den häufigsten Symptomen zählen Fieber sowie Flankenschmerz.

Zystennieren
Bei einer Reihe von Nierenerkrankungen kommt es zu einem gemeinsamen Charakteristikum – den Zystennieren. Diese sind meist erblich bzw. genetisch bedingt. Durch eine Veränderung des Erbguts kommt es zur Bildung von Epithelgewebe, das sich in weiterer Folge zu Zysten entwickelt. Beim Auftreten der Symptome wie Rückenschmerzen, Urin im Blut, Bluthochdruck oder Nierensteinen ist rasches Handeln gefragt, da Zystennieren zu Nierenversagen führen können.

Für die optimale Behandlung der Nierenerkrankungen ist auf jeden Fall der Urologe zu kontaktieren. Diese zielt grundsätzlich auf den Erhalt der Nierenfunktion ab und umfasst:

  • eine Suche nach den Ursachen
  • das Vermeiden eines fortschreitenden Krankheitsverlaufs
  • die Behandlung der Folgen

Ein rasches Aufsuchen eines Facharztes bei Symptomen ist also essenziell, da der Verlauf durch einen zeitigen Therapiebeginn entscheidend verlangsamt werden kann.

Hätten Sie gerne eine zusätzliche Beratung oder wollen Sie noch mehr über das Thema wissen? Dann kommen Sie einfach zu uns in die Apotheke – wir beraten Sie gerne.

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