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Hitze macht krank
© Monika Wisniewska AdobeStock 222133063
Die Durchschnittstemperaturen steigen, die Menge an Heißen Tagen und Tropennächten erhöht sich – der Klimawandel sorgt für zunehmende Hitze. Das wird für Mensch und Umwelt zu einem immer größeren Problem, denn Hitze ist höchst ungesund und macht im schlimmsten Fall krank. In den Städten leidet man dabei stärker als auf dem Land, denn Grünflächen sorgen für Abkühlung. Wo diese fehlen, heizt es sich entsprechend stärker auf.
Wann zählen Tage und Nächte als besonders heiß?
Dass Hitzewellen zahlreiche negative Effekte mit sich bringen, bis hin zu einer höheren Sterblichkeit, ist erwiesen. Doch welche Tage und Nächte sind besonders problematisch? Dafür gibt es zwei Größen, mit denen auch der Deutsche Wetterdienst arbeitet: Heiße Tage und Tropennächte. Von Heißen Tagen wird gesprochen, wenn die Temperatur auf über 30 Grad ansteigt. Tropennächte liegen vor, wenn in den Nächten die Temperatur nicht unter 20 Grad fällt. Dies ist deswegen ungesund, weil der Mensch für erholsamen Schlaf die kühleren Temperaturen der Nächte braucht. Kühlt es nicht ab, schläft man gar nicht oder wesentlich schlechter, ein gestörter Schlaf zählt wiederum zu den großen Gesundheitsbeeinträchtigungen. Weniger erholsame Nächte sind jedoch bei Weitem nicht alles.
So wirkt sich Hitze auf die Gesundheit aus
Steigen die Temperaturen, fällt der Blutdruck. Das liegt daran, dass der Körper die Gefäße weitet. Für Menschen, die blutdrucksenkende Mittel nehmen, bedeutet das, dass man die Dosierung in der warmen Jahreszeit am besten mit dem Hausarzt abspricht, damit die Medikamente nicht unter Umständen den Blutdruck zu weit sinken lassen. Auch für Menschen mit Herzinsuffizienz ist die Hitzeperiode nicht ungefährlich, denn wenn der Blutdruck sinkt, sackt das Blut im Körper nach unten. Für das Herz ist es dadurch anstrengender, den gesamten Körper mit Blut zu versorgen.
Auch das Risiko für Magen-Darm-Infekte steigt während Hitzewellen. Darüber hinaus sind sie mit weiteren gesundheitlichen Risiken verbunden, beispielsweise Kreislaufproblemen, einer erhöhten Sonnenbrandgefahr durch die Sonneneinstrahlung und damit einhergehend einem höheren Hautkrebs-Risiko. Auch das Risiko für Frühgeburten steigt während Hitzewellen an. Besonders betroffen von den schädlichen Auswirkungen der Hitze sind unter anderem ältere Menschen, Säuglinge und Kleinkinder und pflegebedürftige Personen. Kreislaufprobleme oder auch Herz-Rhythmus-Beschwerden können jedoch bei allen Menschen plötzlich auftreten.
An Tagen mit hohen Temperaturen besteht außerdem, auch unabhängig von einer Hitzewelle, die Gefahr eines Hitzschlags oder Sonnenstichs. Der größte Risikofaktor hierfür ist der Aufenthalt in der Sonne, die wichtigste Erste-Hilfe-Maßnahme ist entsprechend, die Betroffenen in den Schatten zu bringen.
Sonnenstich oder Hitzschlag?
Anzeichen für einen Sonnenstich:
Kopfschmerzen, roter und heißer Kopf; Körper dagegen oft kühl
Schwindel, Übelkeit und Erbrechen
Nackensteifheit oder auch Nackenschmerzen
Bewusstseinsstörungen
Erste Hilfe: Raus aus der Sonne, viel trinken und den Kopf kühlen
Anzeichen für einen Hitzschlag:
Niedriger Blutdruck
Schneller Herzschlag
Kreislaufprobleme und eine schnelle, flache Atmung
Körpertemperatur auf bis zu 40 Grad erhöht
Rote und trockene Haut, aber keine Schweißbildung
Erste Hilfe: Gleiche Maßnahmen wie beim Sonnenstich, aber unbedingt Notarzt/Rettungswagen alarmieren
Vor der Hitze schützen
Hitze ist für den Körper ein nicht zu unterschätzender Stressfaktor. Mit der Umstellung auf höhere Temperaturen kann man schon im Normalfall eine Weile zu kämpfen haben. Unter anderem der Kreislauf arbeitet auf Hochtouren. Deswegen ist es umso wichtiger, es an heißen Tagen langsam angehen zu lassen. Beim Aufenthalt im Freien sollte man unbedingt an den Lichtschutzfaktor denken und den Kopf mit einer Mütze oder einem Hut schützen. Dies gilt besonders bei kleinen Kindern, hier sollte die Kopfbedeckung auch den Nacken bedecken. Auch mit bestmöglichem Schutz hält man sich am besten im Schatten auf und meidet direkte Sonneneinstrahlung.
Um die Mittagszeit ist es sinnvoll, sich gar nicht im Freien aufzuhalten. Für sportliche Aktivitäten sind die frühen Morgenstunden oder der kühlere Abend geeignet.
An heißen Tagen braucht der Körper unbedingt ausreichend Flüssigkeit. Am besten greift man jedoch nicht zu eiskalten Durstlöschern, das kann den Kreislauf überfordern, sondern zu lauwarmen Getränken. Die erste Wahl ist immer Wasser, durch das Schwitzen verliert der Körper jedoch auch viel Salz und es kann helfen, auch einmal zu einer Brühe zu greifen oder zu einem anderen isotonischen Getränk, das den Elektrolythaushalt wieder auffüllt.