Prostata – Vorsorge erspart Beschwerden
Ab 45 besteht für Männer der Anspruch auf die Vorsorgeuntersuchung der Prostata. Diese Drüse, die bei erwachsenen Männern in Größe und Form ungefähr einer Kastanie entspricht, hat nicht nur einige wichtige Aufgaben, sondern kann auch alleine wegen ihres natürlichen Wachstums für manche Beschwerden sorgen. So spielt die Prostata eine wesentliche Rolle bei der Fruchtbarkeit, ist aber auch häufig schuld an Problemen beim Wasserlassen.
Wesentliche Aufgaben
In erster Linie erfüllt die Vorsteherdrüse, wie sie auch genannt wird, zwei Funktionen:
- Herstellung eines Sekrets, das circa ein Drittel des Spermas ausmacht
- Gewährleisten, dass durch den Harnleiter entweder ausschließlich Urin oder nur Sperma nach außen gelangen kann
Letzteres passiert durch ein System von Muskeln.
Die Prostata ist also wichtig für die Fortpflanzung, verfügt aber auch über die Eigenschaft, mit zunehmendem Alter wieder weiter zu wachsen. Deswegen kann es vor allem bei älteren Männern zu einer Vergrößerung kommen, die wiederum für unangenehme Begleiterscheinungen sorgen kann.
Typische Beschwerden
Zu den klassischen Problemen, die die Prostata bzw. ihre Vergrößerung verursachen kann, zählen unter anderem Entzündungen, für die die Drüse vergleichsweise anfällig ist. Symptome, die darauf hindeuten, sind beispielsweise:
- häufiges Wasserlassen, bei dem nur eine geringe Menge Urin abgegeben wird
- Schmerzen beim Wasserlassen oder auch bei der Ejakulation
- Blut im Urin
Auch Schmerzen in der Leiste, beim Stuhlgang oder ein Gefühl von Druck im Bereich des Damms können Hinweise sein. Die Behandlung einer solchen Prostatitis erfolgt über Antibiotika.
Außerdem kann eine Vergrößerung die bereits erwähnten Schwierigkeiten beim Wasserlassen nach sich ziehen. Dies hängt unter anderem mit der Position der Prostata im Körper zusammen: Sie liegt unterhalb der Blase und umschließt den Beginn der Harnröhre. Auf der Rückseite grenzt sie an den Mastdarm. Bei einer zu starken Vergrößerung kann sie deswegen die Harnröhre zusammendrücken, bis hin zu einem Blasenverschluss, der im schlimmsten Fall lebensgefährlich werden kann.
Nach einer Operation der Prostata kann es außerdem zu Erektionsproblemen kommen. Sonst ist die Prostata in aller Regel nur selten daran beteiligt, wenn eine erektile Dysfunktion auftritt.
Tatsächlich zählt jedoch auch Prostatakrebs zu den häufigsten Krebsarten und gleichzeitig zu den häufigsten tödlichen Krebserkrankungen bei Männern.
Damit man(n) gesund bleibt
Um die Prostata gesund zu halten, empfiehlt sich prinzipiell ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung. Vor allem mit der mediterranen oder auch der asiatischen Küche tut man seiner Prostata etwas Gutes. Lebensmittel, die sich besonders positiv auswirken, sind unter anderem Brokkoli, Haferflocken und grüner Tee.
Darüber hinaus ist es sinnvoll, über seinen Schatten zu springen und zur Vorsorge zu gehen. Im Gegensatz zu Frauen sind Männer wahre Vorsorgemuffel und nehmen solche Angebote deutlich seltener wahr. Dabei gibt es so einige Gründe, die dafür sprechen, vor allem die Früherkennung von Krebserkrankungen, die für den Behandlungserfolg ganz entscheidend ist. Unter bestimmten Bedingungen empfiehlt es sich sogar, nicht bis zum 45. Lebensjahr zu warten, zum Beispiel bei familiärer Vorbelastung: Sind bereits Fälle von Prostatakrebs in der Familie vorhanden, wird empfohlen, bereits im Alter von 40 Jahren zur Untersuchung zu gehen.
Spätestens wenn bereits Beschwerden vorhanden sind, die auf Erkrankungen der Prostata hindeuten können, ist es wichtig, sich an den Arzt zu wenden, damit die Ursache festgestellt werden kann.
Keine Scheu vor der Untersuchung
Dass Männer nicht gern zum Prostatacheck gehen, liegt vor allem in der Art der Untersuchung. Für die Tastuntersuchung führt der Arzt einen Finger ein kleines Stück rektal ein, denn vom Enddarm aus lässt sich die Prostata gut tasten. Auch wenn dieser Teil der Untersuchung ein wenig unangenehm sein kann, ist er nicht schmerzhaft und auch schnell vorbei.
Sollte sich die Prostata vergrößert haben, kann dies durch eine reine Tastuntersuchung festgestellt werden. Was die Untersuchung jedoch nicht kann, ist, genauen Aufschluss darüber zu geben, mit welcher Art der Vergrößerung man es zu tun hat. Wird eine Vergrößerung festgestellt, sind also weitere Untersuchungen erforderlich.