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Sodbrennen: Wann ist es harmlos, wann sollte man zum Arzt?

Ein Mann mit der Hand auf der Brust und vor dem Mund.

© staras AdobeStock 474395739

Vor allem nach einem besonders gehaltvollen Essen können manchmal die unangenehmen Begleiterscheinungen des Sodbrennens auftreten. Diese können von einem sauren Aufstoßen, bei dem auch Magensäure oder Speisebrei zurück in den Mund gelangen kann, bis zu einem schmerzhaften Brennen hinter dem Brustbein oder auch einem Druckgefühl im Oberbauch oder Bauchschmerzen reichen. Die wieder aufsteigende Magensäure reizt nicht nur die Speiseröhre, sondern unter Umständen auch die Rachenschleimhaut und die Stimmbänder, was zu Heiserkeit, Husten und häufigem Räuspern führen kann.

Wenn es häufig passiert, dass Magensäure zurück in den Mund kommt, kann auch der Zahnschmelz darunter leiden. Glücklicherweise ist Sodbrennen harmlos, solange es nur hin und wieder vorkommt. Dann kann man sich in aller Regel auch gut mit Hausmitteln behelfen. Ein anderer Fall liegt vor, wenn die unangenehmen Beschwerden häufig und über einen längeren Zeitraum auftreten. Dann kann Sodbrennen nicht nur zu Entzündungen der Speiseröhre führen, sondern sogar zu einer Vorstufe von Speiseröhrenkrebs.

Ursache von häufigem Sodbrennen ist oft die Refluxkrankheit, bei der es nicht nur gelegentlich, sondern regelmäßig geschieht, dass Magensäure zurück in die Speiseröhre fließt. Diese Erkrankung muss behandelt werden. Treten die Beschwerden also häufig auf, ist der Gang zum Arzt sinnvoll.

Wie kommt es zu Sodbrennen?

Grundsätzlich stellt sich Sodbrennen dann ein, wenn Säure den Magen verlässt und zurück in die Speiseröhre fließt. Dabei wird die Schleimhaut der Speiseröhre gereizt und es kommt zu den typischen Schmerzen. Warum die Magensäure aus dem Magen hinausgelangt, kann wiederum eigene unterschiedliche Ursachen haben. Der Mageneingang wird von einem Schließmuskel verschlossen, wenn hier eine Schwäche oder Funktionsstörung vorliegt, kann dies ein Grund für Sodbrennen sein.

Häufig sind jedoch einfach besonders üppige Mahlzeiten oder bestimmte Lebens- oder Genussmittel wie Zitrusfrüchte, Alkohol oder Kaffee schuld. Gerade auch frittierte, besonders scharfe oder gut gewürzte Gerichte oder solche, die viel Fett enthalten und schwer im Magen liegen, können Auslöser für Sodbrennen sein.

Weitere Gründe, die infrage kommen können, sind Stress, manche Medikamente oder Erkrankungen. Auch Übergewicht kann das Auftreten begünstigen. Ein Sonderfall ist Sodbrennen in der Schwangerschaft. Einerseits entspannen sich durch bestimmte Hormone die Muskeln, also auch der Schließmuskel des Magens, dazu kommt wachsender Druck auf den Magen durch das Wachstum des Babys. Gerade in dieser Zeit muss man mit Medikamenten jedoch vorsichtig sein und sie unbedingt nur nach Absprache mit Arzt oder Ärztin einnehmen.

Welche Hausmittel helfen?

Bei gelegentlichem Sodbrennen kann es schon reichen, einen Schluck Milch zu trinken. Milch neutralisiert die Magensäure und kann die Lage deswegen oft schon beruhigen. Es gibt jedoch auch Argumente gegen Milch. Ob Milch hilft oder die Lage sogar verschlimmert, kommt auf den Einzelfall an.

Weitere Lebensmittel, die Linderung verschaffen können, sind:

  • Zwieback oder trockenes Weißbrot
  • Bananen
  • Kartoffeln
  • Nüsse oder vor allem Mandeln
  • Haferflocken
  • Wasser

Wasser kann deshalb helfen, weil es die Magensäure verdünnt. Auch einige Tees, wie Kamille und vor allem Fenchel, helfen oft, den Magen zu beruhigen. Ein weiteres bekanntes Hausmittel ist Natron. Ein anderer Tipp gegen Sodbrennen betrifft die Körperhaltung: Gerade wenn die Beschwerden abends zuschlagen und man sich eigentlich hinlegen möchte, hilft es, den Oberkörper erhöht zu lagern oder sich auf die linke Seite zu legen. Beides hemmt den Rückfluss der Magensäure aus dem Magen heraus.

Grundsätzlich hilft es dabei, Sodbrennen vorzubeugen, indem man sich ausgewogen ernährt und typische Sodbrennen-Auslöser meidet. Vollkornprodukte und gedünstetes Gemüse sind zum Beispiel sinnvoll, auf stark fett- oder säurehaltige Lebensmittel und Alkohol sollte man dagegen verzichten.

Ein Fall für den Arzt?

Wenn Hausmittel nicht helfen oder die Beschwerden häufig auftreten, kann der Arzt weiterhelfen. Einerseits gibt es Medikamente gegen Sodbrennen, andererseits kann nur durch eine ärztliche Diagnose abgeklärt werden, ob womöglich tatsächlich die Refluxkrankheit oder eine andere Grunderkrankung vorliegt. Hier gibt es wiederum verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die bis hin zu einem operativen Eingriff reichen.

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