Symptome und Ursachen: Chronische Niereninsuffizienz behandeln
Unsere Nieren sind lebenswichtige Organe, die wichtige Funktionen zur Aufrechterhaltung unseres Gesundheitszustandes übernehmen. Zu einer ihrer Hauptaufgaben zählt die Reinigung von Abbauprodukten des Stoffwechsels oder von Giftstoffen, die über die Nahrung aufgenommen wurden. Verlieren die Nieren diese Funktion, kommt es zu einem voranschreitenden Leistungsverlust und zum Entstehen einer chronischen Niereninsuffizienz.
Wie funktioniert unsere Niere?
In der Regel besitzen wir zwei Nieren, die links und rechts von der Wirbelsäule, etwa auf Höhe der unteren Rippen, angesiedelt sind. Eine Niere ist in etwa 9 bis 12 Zentimeter lang und besitzt als kleinste Funktionseinheit ungefähr eine Million der sogenannten Nephrone (Nierenfilter), die dafür zuständig sind, harnpflichtige Substanzen aus dem Blut herauszufiltern. Über den Harnleiter ist die Niere mit der Blase verbunden, wodurch der Urin, der in der Niere gebildet wird, mitsamt aller Giftstoffe aus dem Körper ausgeschieden wird.
CHECKBOX NIERE
- filtert täglich rund 1.800 Liter Blut
- sorgt dafür, dass über den Urin Gift- und Abfallstoffe aus dem Körper ausgeschieden werden
- reguliert Salz- und Wasserhaushalt in unserem Körper
- reguliert den Säure-Basen-Haushalt
- kümmert sich langfristig um unseren Blutdruck
- hält das Mineralstoffgleichgewicht aufrecht
- produziert Vitamin D und wichtige Hormone
- regelt die Bildung roter Blutkörperchen
Das Nierengewebe ist von drei Hüllen aus Fett oder Bindegewebe umgeben und lässt sich in zwei Bereiche einteilen:
- äußere Schicht = Nierenrinde: Hier befinden sich in etwa 2,4 Millionen kleinste Nierenkörperchen, in denen Urin entsteht.
- innere Schicht = Nierenmark: Darin verlaufen Blutgefäße und Nierenkanälchen, durch die der Urin über das Nierenbecken in die Harnleiter gelangt.
Wenn die Nieren aufgrund von bestimmten Ursachen länger als drei Monate nur noch eingeschränkt arbeiten können oder geschädigt sind, spricht man von einer chronischen Nierenerkrankung oder Niereninsuffizienz. Wichtig ist eine frühe Behandlung, um eine weitere Schwächung der Nieren zu stoppen und Folgeerkrankungen zu verhindern. Tritt der Fall ein, dass die Nieren irgendwann vollständig versagen, kann die Transplantation einer Spenderniere ein möglichst langes und uneingeschränktes Leben ermöglichen.
Chronische Niereninsuffizienz
Bei der chronischen Niereninsuffizienz verliert die Niere ihre Funktion, Abbaustoffe und Gifte auszuscheiden, die beim Stoffwechsel entstehen. Stoffe, die über den Harn abtransportiert werden müssen, sind beispielsweise Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure. Funktioniert die Ausscheidung dieser Substanzen nicht mehr richtig, steigt die Konzentration im Blut an, was unbehandelt zu einer Vergiftung des Körpers führen kann.
Zu den häufigsten Ursachen für eine Niereninsuffizienz zählen Diabetes mellitus und Bluthochdruck. Eine dauerhafte Schädigung der Nieren kann aber auch durch
- eine Entzündung des Nierengewebes,
- Nierensteine oder Tumore, die den Harnabfluss stören,
- angeborene Nierenerkrankungen oder
- bestimmte Medikamente, die über einen längeren Zeitraum eingenommen werden müssen,
entstehen.
Eine chronische Nierenerkrankung fällt meist erst auf, wenn sie bereits fortgeschritten ist. Der Körper scheidet zu wenig Wasser aus und Abfall- und Giftstoffe sammeln sich langsam im Körper an.
Die Symptomatik ist etwas breit gefächerter und kann den ganzen Körper betreffen:
- Müdigkeit
- Antriebslosigkeit
- Schwäche
- Übelkeit
- Durchfall
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Schwellungen an den Beinen oder im Gesicht
- Muskelkrämpfe
- Lähmungserscheinungen
- Atemnot
- Juckreiz
- etc.
In der Anfangsphase verspürt man unter Umständen nur leichte Symptome, wie beispielsweise häufiger nächtlicher Harndrang. Schreitet die Erkrankung fort, kommen körperliche Erschöpfung und Trägheit hinzu sowie Appetitlosigkeit oder Kurzatmigkeit. Kommt es dann zu einem starken Verlust der Nierenfunktion, sind Muskelkrämpfe und Schmerzen in den Gliedmaßen häufige Folgen.
Um eine chronische Niereninsuffizienz festzustellen, sind neben einem ausführlichen Arztgespräch auch noch folgende Untersuchungen notwendig:
- Blutdruckmessung
- Blut- und Urintests
- Ultraschall
- eventuell Biopsie
Besonders das Durchführen von Blut- und Urintests ist besonders wichtig, da auf diese Weise der Rückgang der Nierenfunktion bestätigt werden kann. Ab einem bestimmten Grad der Erkrankung sind manche Blutwerte für gewöhnlich auffällig. Die Untersuchungen dienen auch dazu, das genaue Stadium der Erkrankung zu bestimmen und zu kontrollieren, ob sich die Nierenfunktion weiter verschlechtert hat oder bereits Folgeerkrankungen aufgetreten sind.
Arbeiten die Nieren noch weitgehend normal, wird in den meisten Fällen eine medikamentöse Behandlung eingesetzt, die den Blutdruck senkt, sowie Cholesterinsenker. Muss die Blutbildung angeregt werden, kommen oft eisenhaltige Medikamente hinzu. Beim vollständigen Versagen ist eine Nierenersatztherapie in Form von
- Dialyse oder
- Nierentransplantation
notwendig.
Wichtig: Besonders Menschen, die von Diabetes mellitus oder Bluthochdruck betroffen sind, haben ein erhöhtes Risiko für eine chronische Nierenerkrankung. Für sie ist es also sinnvoll, ihre Nierenfunktion regelmäßig kontrollieren zu lassen.
Wenn Sie mehr über chronische Nierenerkrankungen erfahren möchten, kommen Sie einfach zu uns in die Apotheke – wir beraten Sie gern.