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Untergewicht – wann schadet es der Gesundheit?
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Von der Tatsache, dass Übergewicht ein wesentliches Gesundheitsrisiko darstellt, hört man regelmäßig. Seltener wird darüber gesprochen, dass auch Untergewicht ungesunde Ausmaße annehmen kann. Die Gründe, warum eine Person untergewichtig ist, können sich stark unterscheiden und hängen in aller Regel mit den Lebensumständen der Person zusammen. Da Menschen in jedem Alter untergewichtig sein können, ergibt sich hier eine breite Palette der möglichen Gründe.
Untergewicht kann viele Ursachen haben
Einmal kann Untergewicht tatsächlich eine Sache familiärer Veranlagung sein und der berühmte "gute Stoffwechsel" dahinterstecken. In dieser Variante ist es für die Gesundheit in den meisten Fällen unbedenklich.
Bei älteren Menschen mit Untergewicht kann zum Beispiel ein geringer Appetit die Ursache sein. Es können aber auch Beschwerden mit den Zähnen oder dem Magen-Darm-Trakt schuld sein oder Erkrankungen.
Krankheiten oder Unverträglichkeiten zählen auch bei anderen Altersgruppen zu den möglichen Ursachen, neben körperlichen Beschwerden kommen hier auch psychische Probleme wie Essstörungen in Betracht.
Im Endeffekt bedeutet diese Bandbreite an möglichen Gründen, dass Untergewicht in einigen Fällen vollkommen ungefährlich sein kann, während in anderen Fällen eine ernst zu nehmende Erkrankung dahintersteckt, die mit der richtigen Therapie behandelt werden muss.
Wann wird Untergewicht ungesund?
Wenn den Betroffenen keine Nährstoffe fehlen, ist Untergewicht zunächst kein Risiko für die Gesundheit. Ernährt sich eine Person ausgewogen und vielseitig und es sind keine Mangelerscheinungen mit dem Untergewicht verbunden, muss man sich vorerst keine Sorgen machen. Anders sieht es aus, wenn das Untergewicht mit einer Unterversorgung an Nährstoffen einhergeht.
Eine Mangelernährung ist ein Risikofaktor für einige Erkrankungen. Grundsätzlich erhöht sich dadurch zum Beispiel das Risiko für Infektionen, denn ein Körper, dem Nährstoffe fehlen, kann diese nicht gut bekämpfen.
Außerdem begünstigt Untergewicht die Entstehung von Osteoporose. Bei Kindern wird das Wachstum verlangsamt, bei Frauen kann Untergewicht den Zyklus beeinflussen und dazu führen, dass die Periode ausbleibt oder dass es sogar zu Unfruchtbarkeit kommt.
Bevor Untergewicht gefährliche Folgen hat, zeigen sich jedoch in aller Regel erste Symptome. Dazu gehören zum Beispiel Müdigkeit und ein Mangel an Konzentration. Die allgemeine Leistungsfähigkeit nimmt ab. Bei einem Untergewicht, bei dem ein Mangel an verschiedenen Nährstoffen vorliegt, kann sich dies wiederum durch eigene Anzeichen bemerkbar machen. So zählen zum Beispiel trockene Haut und häufige Risse in den Mundwinkeln zu typischen Auswirkungen von Mangelerscheinungen.
Aber wo fängt Untergewicht eigentlich an?
Eine hilfreiche Einordnung für das eigene Körpergewicht liefert der sogenannte Body-Mass-Index, kurz BMI. Dieser wird aus Körpergröße und Gewicht berechnet und teilt sich folgendermaßen ein:
- Ein BMI von unter 18,5: Untergewicht
- 18,5 bis 24,9: Normalgewicht
- 25 bis 29,9: leichtes Übergewicht
- Über 30: schweres Übergewicht (Adipositas)
Der BMI kann jedoch keine Auskunft darüber geben, ob tatsächlich eine Mangelernährung vorliegt. Außerdem berücksichtigt er nicht den persönlichen Fitness-Zustand. Das kann sich beispielsweise bei sehr gut trainierten Personen auswirken. Muskeln sind schwerer als Fett, deswegen kann der BMI eines Menschen mit viel Muskulatur höher sein, als der einer Person, die bei derselben Körpergröße weniger trainiert und womöglich auch weniger fit ist.
Der BMI liefert aber einen ersten Orientierungswert. Der nächste Ansprechpartner ist der Hausarzt. Spätestens wenn man sich bereits unwohl fühlt und unter Beschwerden leidet, die typisch für Untergewicht sind, sollte man Arzt oder Ärztin darauf ansprechen. Dann kann zum Beispiel durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden, ob ein Nährstoffmangel vorliegt. Wenn das Untergewicht tatsächlich krankheitsbedingt sein sollte, ist die ärztliche Diagnose ein wichtiger Schritt.
Wie man wieder ein gesünderes Gewicht erreicht, hängt schließlich vom individuellen Fall ab. Steckt eine Erkrankung dahinter, wird entsprechend diese Grunderkrankung behandelt. Abgesehen davon ist es ein guter Weg, über eine gesunde und vielseitige Ernährung in Verbindung mit Sport und ein leichtes Plus an Kalorien zuzunehmen. Weniger sinnvoll ist die Taktik, möglichst viele Lebensmittel mit einer großen Menge Kalorien auf den Speiseplan zu setzen, denn diese enthalten meist auch viel Zucker oder Fett. Damit führt man dem Körper keine dringend notwendigen Nährstoffe zu, sondern lebt ungesund. Bei der Frage nach der richtigen Ernährung kann der Hausarzt jedoch ebenfalls weiterhelfen.