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Verstopfung - mit diesen Tipps gelingt der Gang zur Toilette

Eine Person sitzt gekrümmt auf der Toilette.

© Goffkein AdobeStock 263963927

Wussten Sie, dass jeder siebte Erwachsene Europa zu irgendeinem Zeitpunkt unter Verstopfung leidet? Frauen sind anfälliger als Männer, und mit zunehmendem Alter neigen wir auch eher zu Verstopfung. Wenn man Verstopfung hat, kann man es nicht ignorieren. Die Blähungen und das Unwohlsein im Bauch, die sich aus dem ausbleibenden Stuhlgang ergeben, können unangenehm und geradezu schmerzhaft sein. Es dauert nicht lange, bis man bereit ist, alles zu versuchen, um den Stuhlgang wieder in den Griff zu bekommen.

Von Verstopfung spricht man, wenn der Stuhlgang seltener als erwartet auftritt oder wenn der Stuhl hart und trocken ist und sich nur schwer absetzen lässt. Auch wenn Verstopfung ein häufiges Problem ist, so ist es doch unangenehm und belastend, wenn sie auftritt. Die gute Nachricht ist, dass die meisten Menschen mit einer einfachen Verstopfung mit Hausmitteln wie einer Ernährungsumstellung, Flüssigkeitszufuhr oder der umsichtigen Verwendung von Abführmitteln Linderung erfahren können. Hier sind die besten Möglichkeiten, um Verstopfung zu lindern.

Bewegung bringt Bewegung in die Verdauung

Bewegung hilft definitiv bei Verstopfung. In manchen Kulturen gehen die Menschen nach dem Essen spazieren. Diese Aktivität regt den Verdauungsprozess an. Ein 10- oder 15-minütiger Spaziergang nach einer Mahlzeit bedeutet, dass auch Ihr Dickdarm in Bewegung kommt - eine gesunde, normale Reaktion. Wenn Sie schon einmal vom "Läuferdarm" gehört haben, gilt das gleiche Prinzip. Langstreckenläufer haben manchmal das Problem, dass sie aufgrund eines überaktiven Dickdarms zur Toilette gehen müssen.

Essen Sie Lebensmittel zur Linderung von Verstopfung

Der Verzehr von ballaststoffreichen Lebensmitteln kann Ihnen helfen, Verstopfung zu lindern. Ballaststoffreiche Lebensmittel können sein:

  • Haferflocken,
  • Vollkornbrot oder Vollkorngetreide,
  • Vollkornnudeln,
  • Früchte wie Äpfel und Bananen,
  • Gemüse wie Brokkoli, Karotten und Blattgemüse,
  • brauner Reis,
  • Bohnen und Linsen,
  • Nüsse, wie Walnüsse, Pekannüsse und Mandeln.

Außerdem ist es ratsam, Lebensmittel zu meiden, die eine Verstopfung möglicherweise verschlimmern können. Dazu gehören:

  • ballaststoffarme Snacks wie Chips,
  • Fertiggerichte, Dosen- und Tiefkühlgerichte,
  • Fast Food,
  • verarbeitete Lebensmittel, wie bestimmte Tiefkühlgerichte, Wurstwaren und dergleichen.

Kaffee trinken, insbesondere koffeinhaltigen Kaffee

Bei manchen Menschen kann der Konsum von Kaffee den Stuhlgang fördern. Das liegt daran, dass Kaffee die Muskeln des Verdauungssystems stimuliert. Eine Studie aus dem Jahr 1998 ergab, dass koffeinhaltiger Kaffee den Darm auf die gleiche Weise anregen kann wie eine Mahlzeit. Dieser Effekt war 60 Prozent stärker als beim Trinken von Wasser und 23 Prozent stärker als beim Trinken von entkoffeiniertem Kaffee. Kaffee enthält möglicherweise auch kleine Mengen löslicher Ballaststoffe, die Verstopfung vorbeugen, indem sie das Gleichgewicht der Darmbakterien verbessern. Allerdings können die darmstimulierenden Eigenschaften von Koffein bei Menschen mit Reizdarmsyndrom stärker ausgeprägt sein. Es könnte auch die Verdauungssymptome verschlimmern. Menschen mit Reizdarmsyndrom können versuchen, Koffein aus ihrem Speiseplan zu streichen, um zu sehen, ob dies hilft.

Pflaumen sind ein natürliches Abführmittel

Pflaumen und Pflaumensaft werden oft als Naturheilmittel gegen Verstopfung angepriesen - und das aus gutem Grund. Pflaumen sind vielleicht die einfachste natürliche Lösung, die es gibt. Pflaumen enthalten neben Ballaststoffen auch Sorbitol. Dabei handelt es sich um einen Zuckeralkohol, der eine abführende Wirkung hat. Einige Studien haben gezeigt, dass Trockenpflaumen wirksamer sein können als Ballaststoffe wie Flohsamen. Die wirksame Dosis liegt bei etwa 50 Gramm oder sieben mittelgroßen Pflaumen, zweimal täglich. Menschen mit Reizdarmsyndrom sollten Pflaumen jedoch meiden, da Zuckeralkohole zu den Lebensmitteln gehören, die Symptome verstärken können.

Entspannung und Körperhaltung

Nicht in der Lage zu sein, einen Stuhlgang zu haben, wenn es nötig ist, kann belastend sein. Sich anzustrengen oder den Körper zum Stuhlgang zu zwingen ist ungesund, daher kann es helfen, sich zu entspannen und sich ausreichend Zeit zu nehmen. Bestimmte Toilettenpositionen können den Stuhlgang erleichtern. Wenn man beispielsweise die Knie über die Hüften hebt, kann das den Stuhlgang erleichtern. Eine Möglichkeit, die Knie anzuheben, ist das Abstützen der Füße auf einem Block oder Hocker, während man auf der Toilette sitzt.

Was sind die Ursachen für Verstopfung?

Verstopfung kann entweder als primäre oder sekundäre Ursache eingestuft werden. Eine primäre oder funktionelle Verstopfung liegt dann vor, wenn es keine erkennbare medizinische Ursache gibt. Die Gründe hierfür können sein:

  • schlechte Ernährung mit wenig Ballaststoffen und pflanzlichen Lebensmitteln
  • Dehydrierung oder unzureichende Wasserzufuhr
  • Bewegungsarmut und Inaktivität
  • Ignorieren des Drangs, auf die Toilette zu gehen
  • Stress
  • Ängste und Depressionen
  • Hormone (Menstruationszyklus, Schwangerschaft)
  • langsame Darmmotilität

Von sekundärer Verstopfung spricht man, wenn Verstopfung als Folge einer Grunderkrankung oder als Nebenwirkung eines Medikaments auftritt. Zum Beispiel:

  • Medikamentenbedingte Verstopfung,
  • Stoffwechselstörungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder Diabetes,
  • neurologische Erkrankungen wie Parkinson, Schlaganfall, Rückenmarksverletzungen,
  • entzündliche Darmerkrankungen wie Crohns oder Colitis ulcerosa,
  • mechanischer Darmverschluss, der bei Dickdarmkrebs auftreten kann.

Vorsicht bei natürlichen Heilmitteln

Natürliche Heilmittel wie Probiotika können bei der Behandlung und Vorbeugung von Verstopfung helfen. In einigen Studien konnte eine erhöhte Stuhlfrequenz nach der Einnahme nachgewiesen werden. Obwohl sie als sicher gelten, können Ärzte empfehlen, sie zu vermeiden, wenn Sie immungeschwächt sind.

Bevor Sie Kräuter oder Tees zur Linderung von Verstopfung einnehmen, sollten Sie mit einem Arzt sprechen. Auch wenn die Forschung darauf hindeutet, dass einige Kräuterkombinationen, wie Klee und Fenchel, bei Verstopfung helfen können, können sie mit anderen Medikamenten interagieren. 

Bei der Behandlung von Verstopfung gibt es definitiv kein "Einheitsrezept". Verhaltens-, Lebensstil- und Ernährungsstrategien, Umstellung der Darmgewohnheiten und psychologische Therapien werden bei der Behandlung chronischer Verstopfung eingesetzt.

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