Was Sie bei der Narbenbehandlung beachten sollten
Narben sind ein natürlicher Bestandteil des Heilungsprozesses unserer Haut. Nach einer Verletzung oder einer anderweitigen Hautschädigung beginnt der Körper, die Wunde zu schließen und Ersatzgewebe zu bilden. Obwohl Narben meist kein gesundheitliches Risiko darstellen, können sie das Selbstbewusstsein beeinträchtigen und manchmal auch mit körperlichen Beschwerden wie Spannungsgefühlen oder Bewegungseinschränkungen einhergehen. Durch Störungen in der Wundheilung kann es auch zu einem auffälligen Erscheinungsbild kommen. Jedenfalls sollten Narben gut gepflegt und vor Sonne geschützt werden.
Warum Narben entstehen und welche Faktoren ihr Erscheinungsbild beeinflussen
Narben entstehen bei der Heilung einer Wunde nach einer Verletzung der Haut. Als Teil der natürlichen Wundheilung entstehen sie in drei Phasen:
- eine frische Wunde schließt sich zunächst mit wenig stabilem Wundheilungsgewebe, um Infektionen abzuwehren,
- anschließend beginnt die Regeneration, bei der Kollagenfasern gebildet werden und
- im letzten Schritt passt der Körper das Narbengewebe optisch an; es verblasst im Laufe der Zeit, bleibt jedoch meistens sichtbar.
Verschiedene Faktoren beeinflussen, wie eine Narbe aussieht und sich anfühlt:
- Größe und Art der Wunde: Tiefe Wunden hinterlassen oft auffälligere Narben als oberflächliche Schnitte oder Kratzer. Auch Verbrennungen und Operationen können Narben hinterlassen, die oft dicker und strukturierter sind.
- Erbliche Veranlagung: Manche Menschen haben eine genetische Veranlagung, die zu auffälligeren Narben führt.
- Lage der Wunde: An Gelenken bilden sich Narben beispielsweise verstärkter.
- Wundversorgung und Narbenpflege: Eine saubere, gut versorgte Wunde kann schneller und mit weniger Narbenbildung heilen.
Narben können sich in unterschiedlichen Arten und Formen äußern. Wesentlich ist hier der Verlauf der Wundheilung: Geht diese gut und ohne Störungen voran, bilden sich "normale", unauffällige, weiche Narben. Störungen in der Wundheilung können zu auffälligen Narben führen.
Große oder krankhafte Narben können Beschwerden verursachen, wie:
- Schmerzempfindlichkeit
- Juckreiz
- Spannungsgefühle
- Druckempfindlichkeit
- Ansammlung von Flüssigkeiten
- etc.
Wie können Narben ideal behandelt werden?
Für die Behandlung von Narben gibt es verschiedene Behandlungen und Pflegemaßnahmen. Die Möglichkeiten reichen von speziellen Hautpflegeprodukten über physikalische Methoden bis hin zu ärztlichen Eingriffen. Wichtig ist, dass die gewählte Methode zu der jeweiligen Narbe passt und auch Geduld mitgebracht wird, da Narben meist nur langsam verblassen. Für einen guten Behandlungserfolg wird den Patienten genau erklärt, was sie selbst machen können.
Bei unauffälligen Narben können Massagen oder das Eincremen der betroffenen Stelle helfen, auffällige Narben erfordern hingegen manchmal etwas aufwendigere "Eingriffe":
- Narbencremes: Narbencremes können besonders effektiv sein, da sie eine Schutzschicht auf der Haut bilden, die Feuchtigkeit speichert und den Heilungsprozess unterstützt. Die regelmäßige Anwendung über mehrere Wochen oder Monate kann helfen, das Narbengewebe weicher zu machen und das Erscheinungsbild zu glätten.
- Massage und Mobilisierung der Narbe: Bei frischen Narben kann eine sanfte Massage helfen, das Gewebe elastisch zu halten und Verhärtungen zu vermeiden.
- Mikroneedling: Bei dieser Methode werden feine Nadeln eingesetzt, um mikroskopisch kleine Verletzungen in die Haut zu setzen, um dadurch den natürlichen Heilungsprozess anzuregen. Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt.
- Lasertherapie: Bei Lasertherapien werden ablative und nicht ablative Laser unterschieden. Entweder wird Gewebe abgetragen, oder das Narbengewebe wird mittels Veränderung der Enzymaktivität beeinflusst.
- Druckbehandlung und Kompressen: Durch Druckbehandlung einer Narbe soll die Reifung des Kollagens beschleunigt werden, um eine Abflachung des Narbengewebes zu erreichen.
- Narben behandeln mit Hausmitteln: Bewährte Hausmittel bei Narben, die nach dem oberflächlichen Wundverschluss die Narbenheilung unterstützen, sind zum Beispiel Johanniskraut-Öl, Kokosöl oder Ringelblumenextrakt. Die Präparate werden sanft in die Haut einmassiert, um Entzündungen und Beschwerden zu lindern.
Bei frischen Narben ist es wichtig, diese sauber und feucht zu halten, um eine übermäßige Narbenbildung zu vermeiden. Im Allgemeinen gilt, dass frische Narben am besten auf Behandlungen ansprechen, wenn diese frühzeitig und kontinuierlich angewendet werden.
Auch Sonnenschutz spielt eine große Rolle: Narbengewebe ist empfindlicher gegenüber UV-Strahlung und kann sich unter Sonneneinstrahlung verfärben. Daher sollten betroffene Stellen immer mit einem hohen Lichtschutzfaktor geschützt werden, um dunkle Verfärbungen zu verhindern. Wer unsicher ist, welche Behandlungsmethode für die eigene Narbe am besten geeignet ist, sollte sich von einem Facharzt beraten lassen.
Falls Sie weitere Fragen zur Narbenbehandlung haben, kommen Sie gerne zu uns in die Apotheke. Unser Fachpersonal steht Ihnen bei weiteren Fragen mit Rat und Tat zur Seite.