Empfehlungen

  1. 1
  2. 2

Was ist Neurodermitis - Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Frau leidet an Neurodermitis

© zinkevych AdobeStock 206078852

Neurodermitis ist eine chronische Hauterkrankung, die Juckreiz, Rötungen und Hautausschläge verursacht. Die Symptome können sowohl physisch als auch emotional belastend sein. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit Neurodermitis befassen, ihre Ursachen verstehen, die Symptome erkennen und effektive Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen.

Was ist Neurodermitis?

Neurodermitis, auch bekannt als atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis, ist eine entzündliche Hauterkrankung, die vor allem durch starken Juckreiz gekennzeichnet ist. Es handelt sich dabei nicht um eine ansteckende Krankheit, die durch den Kontakt mit anderen Menschen übertragen werden kann. Die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten.

Was sind die Ursachen von Neurodermitis?

Die genauen Ursachen von Neurodermitis sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, immunologischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt. Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von Allergien, Asthma oder Ekzemen haben ein erhöhtes Risiko, an Neurodermitis zu erkranken. Zusätzlich können Faktoren wie trockene Haut, Stress, bestimmte Nahrungsmittel oder allergische Reaktionen die Erkrankung auslösen oder verschlimmern.

Welche Symptome treten auf?

Die Symptome können von Person zu Person variieren, aber die häufigsten Anzeichen sind intensiver Juckreiz, Rötungen, trockene Haut und Hautausschläge. Der Juckreiz kann so stark sein, dass er zu Schlafstörungen und verminderter Lebensqualität führt. Kratzen kann die Haut weiter reizen und zu Infektionen führen. Bei Kindern tritt Neurodermitis oft im Gesicht sowie an Händen und Füßen auf, während sie bei Erwachsenen eher in den Armbeugen, Kniekehlen und am Nacken lokalisiert ist.

Wie wird Neurodermitis diagnostiziert?

Die Diagnose von Neurodermitis erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und die Beurteilung der Krankheitsgeschichte des Patienten. Ein Hautarzt kann anhand der charakteristischen Symptome die Diagnose stellen und andere Hauterkrankungen ausschließen. In einigen Fällen kann eine Hautbiopsie erforderlich sein, um die Diagnose zu bestätigen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung von Neurodermitis zielt darauf ab, den Juckreiz zu lindern, Entzündungen zu reduzieren und den Zustand der Haut zu verbessern. Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen:

  1. Eine gute Hautpflege ist entscheidend, um den Zustand der Haut zu verbessern. Verwenden Sie milde, parfümfreie Reinigungsmittel und feuchtigkeitsspendende Cremes, um die Haut zu beruhigen und den Feuchtigkeitsgehalt zu erhöhen.
  2. Topische Corticosteroide: In schweren Fällen kann der Arzt topische Corticosteroide verschreiben, um Entzündungen zu reduzieren und den Juckreiz zu lindern. Es ist wichtig, diese Medikamente gemäß den Anweisungen des Arztes anzuwenden und die Behandlung nicht abrupt abzubrechen.
  3. Antihistaminika können verwendet werden, um den Juckreiz zu reduzieren und Schlafstörungen zu verbessern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die geeignete Dosierung und die besten Antihistaminika für Ihre individuelle Situation.
  4. Da Stress ein Auslöser für Neurodermitis sein kann, ist es wichtig, Stress zu reduzieren und Stressbewältigungstechniken wie Entspannungsübungen, Meditation oder Yoga zu erlernen.
  5. Wenn bestimmte Allergene bekannt sind, die Neurodermitis verschlimmern, ist es wichtig, den Kontakt mit ihnen zu vermeiden. Dies kann den Einsatz von allergiespezifischen Bezügen für Matratzen und Kissen, spezielle Reinigungsmittel oder den Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel beinhalten.

Kann man Neurodermitis vorbeugen?

Obwohl es keine definitive Methode gibt, um Neurodermitis zu verhindern, gibt es einige Maßnahmen, die das Risiko verringern können.

  • Hautpflege-Routine: Eine regelmäßige und angemessene Hautpflege kann helfen, den Zustand der Haut zu verbessern und das Auftreten von Neurodermitis-Schüben zu reduzieren. Verwenden Sie milde Reinigungsmittel und feuchtigkeitsspendende Cremes, die speziell für empfindliche Haut entwickelt wurden. Vermeiden Sie auch übermäßiges Waschen und verwenden Sie warmes statt heißes Wasser beim Duschen oder Baden.
  • Feuchtigkeitsspendende Maßnahmen: Trockene Haut kann Neurodermitis-Symptome verschlimmern. Daher ist es wichtig, die Haut gut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Verwenden Sie regelmäßig Feuchtigkeitscremes oder -salben, insbesondere nach dem Baden oder Händewaschen, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und eine Barriere gegen Austrocknung zu schaffen.

Jeder Patient kann unterschiedliche Auslöser haben, die Neurodermitis-Schübe verursachen oder verschlimmern. Es kann hilfreich sein, ein Tagebuch zu führen, um potenzielle Trigger wie bestimmte Lebensmittel, chemische Substanzen oder emotionale Stressoren zu identifizieren. Durch die Vermeidung dieser Auslöser kann das Auftreten von Schüben reduziert werden.

Wie kann man den Juckreiz bei Neurodermitis lindern?

Der Juckreiz ist eines der belastendsten Symptome von Neurodermitis. Es gibt jedoch Möglichkeiten, wie Sie den Juckreiz lindern können. Tragen Sie zum Beispiel kalte, feuchte Kompressen auf die betroffenen Hautpartien auf. Es ist zudem ratsam, das Kratzen zu vermeiden. Kratzen kann die Haut weiter reizen und zu einer Verschlechterung der Symptome führen. Versuchen Sie, den Juckreiz durch sanftes Klopfen oder leichtes Drücken zu lindern. Es gibt außerdem rezeptfreie Salben oder Cremes, die speziell entwickelt wurden, um den Juckreiz bei Neurodermitis zu lindern. Sie enthalten häufig Inhaltsstoffe wie Menthol oder Kamille, die eine beruhigende Wirkung auf die Haut haben.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Es ist sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen, sobald Sie Anzeichen von Neurodermitis bemerken oder wenn Ihre Symptome sich verschlechtern. Ein Arzt kann die Diagnose bestätigen und eine geeignete Behandlung empfehlen. Darüber hinaus ist es wichtig, professionelle medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn sich Anzeichen einer Infektion wie Rötung, Schwellung oder Eiterbildung entwickeln oder wenn der Juckreiz unerträglich wird. Neurodermitis kann ein belastender Zustand sein, der das Leben der Betroffenen beeinträchtigt. Es ist wichtig, die Auslöser zu identifizieren, eine angemessene Hautpflege zu betreiben und mit einem Arzt zusammenzuarbeiten, um eine geeignete Behandlungsstrategie zu entwickeln. Mit den richtigen Maßnahmen und einer konsequenten Behandlung kann die Lebensqualität mit Neurodermitis deutlich verbessert werden.

nach oben