Wenn der Jahresbeginn als "Januar Blues" auf das Gemüt schlägt

Der Begriff Januar Blues wird oft auch als Winter-Depression bezeichnet, da sie hauptsächlich in den Wintermonaten auftritt. Verstärkt erleben viele Menschen dieses Phänomen in den ersten Wochen des neuen Jahres. Nach dem festlichen Trubel und der Hektik der Weihnachtszeit und des Jahreswechsels fühlen sich viele Personen im Januar ausgelaugt, niedergeschlagen und antriebslos. Die Tage sind kurz, das Wetter oft grau und die Feiertage sind vorüber. Diese Phase kann eine Herausforderung für das mentale Wohlbefinden sein und wird dann oftmals als "Winterblues" oder eben "Januar Blues" beschrieben.

Wie äußert sich der Januar Blues?

Während der Dezember von Feiertagen, sozialen Aktivitäten und einer festlichen Stimmung geprägt ist, kann der Januar als plötzlicher Rückfall in die Routine und in den Alltag empfunden werden. Die Motivation sinkt, die Erwartungen und Vorsätze, die viele Menschen für das neue Jahr gefasst haben, scheinen plötzlich schwer umsetzbar, und der Alltag wirkt oft trüb und eintönig. Man geht davon aus, dass die kürzeren Tageslichtzeiten und vor allem das Fehlen von Sonnenlicht die Ursachen sind.

Von Betroffenen wird der Januar Blues oftmals als ein Gefühl der Niedergeschlagenheit und Trägheit beschrieben, das mit dem Übergang in das neue Jahr einhergeht. Es handelt sich dabei um eine milde Form der saisonalen Depression, die sich von der regulären Müdigkeit im Winter abhebt.

Typische Symptome sind:

  • Antriebslosigkeit
  • geringer Selbstwert
  • Stimmungsschwankungen
  • leichte Überforderung
  • Schlafstörungen
  • trübsinnige Stimmung
  • etc.


Mehrere Faktoren scheinen für das Entstehen des Januar Blues verantwortlich zu sein:

  • Lichtmangel: Tageslicht ist enorm wichtig für unsere innere Uhr und unser Wohlbefinden. Im Winter bekommen wir deutlich weniger Sonnenlicht ab, was sich auf den Serotoninspiegel, der unsere Stimmung beeinflusst, auswirken kann. Ein niedriger Serotonin-Wert kann zu Antriebslosigkeit und schlechter Stimmung führen. Durch das fehlende Tageslicht fühlen wir uns außerdem müder und weniger energiegeladen, da unser Schlaf-Wach-Rhythmus anders reguliert wird.
  • Unrealistische Neujahrs-Vorsätze: Nach der Euphorie rund um die Feiertage fassen viele Menschen Vorsätze für das neue Jahr, die jedoch häufig drastische Veränderungen im Lebensstil beinhalten. Das kann schnell zu Überforderung und Frustration führen, besonders wenn die Umsetzung nicht wie gewünscht gelingt.
  • Finanzielle Sorgen: Der Dezember ist für viele Menschen mit hohen Ausgaben verbunden – Geschenke, Feiern und Reisen belasten das Budget. Im Januar folgt dann oft die Ernüchterung, wenn die Rechnungen eintreffen und das Geld knapp wird. Das kann ebenfalls auf die Stimmung drücken.
  • Soziale Isolation: Während die Feiertage Familie und Freunde zusammenbringen, kann das soziale Leben im Januar wieder einsamer werden. Dieser Kontrast trägt bei manchen zu einem Gefühl der Isolation bei.

Wie man dem Januar Blues entgegenwirken kann

Auch wenn der Januar Blues schwer zu ertragen sein kann, gibt es einige Strategien, um das Stimmungsloch zu überwinden und wieder motiviert in den Alltag zu starten.
Zuallererst: Eine entspannte Zeit mit Freunden, vielleicht zusammen kochen und essen oder ein gemeinsamer Spaziergang an der frischen Luft können die Stimmung enorm heben. Oft sind es bereits kleine Dinge und kurze Kontakte, die eine Veränderung herbeiführen.

Machen Sie Ausflüge und tanken Sie viel frische Luft!

  • Selbst an grauen Wintertagen ist es wichtig, regelmäßig nach draußen zu gehen und so viel Tageslicht wie möglich aufzunehmen. Ein Spaziergang kann dabei helfen, den Serotoninspiegel zu erhöhen, Vitamin D zu erzeugen und die Müdigkeit zu vertreiben. Wenn Sie keine Möglichkeit haben, viel Zeit im Freien zu verbringen, können auch Tageslichtlampen Abhilfe schaffen.

Bewegen Sie sich im Alltag!

  • Zur Arbeit mit dem Fahrrad oder eine kurze Yoga-Einheit am Abend können dabei helfen, sich frischer und positiver zu fühlen. Auch der Winter bietet einige Möglichkeiten für die sportliche Betätigung, wie Skifahren, Eislaufen, Schneeschuhwandern, etc. Und in der Sauna oder im Dampfbad kann man danach herrlich entspannen.

Fassen Sie realistische Neujahrs-Vorsätze!

  • Wenn Sie sich Neujahrsvorsätze gesetzt haben, so sollten diese realistisch und umsetzbar sein. Starten Sie lieber mit kleinen, machbaren Schritten, anstatt sich von Anfang an zu viel vorzunehmen.

Pflegen Sie soziale Kontakte!

  • Soziale Aktivitäten sollten auch nach den Weihnachtsfeiertagen gesetzt und fortgeführt werden. Ein Treffen mit Freunden, ein gemeinsames Abendessen oder auch ein Anruf bei einem geliebten Menschen können dabei helfen, das Gefühl der Einsamkeit zu reduzieren.

Tun Sie etwas Gutes für sich selbst!

  • Nehmen Sie sich bewusst Zeit für kleine Wohlfühlmomente – sei es durch ein warmes Bad, das Lesen eines guten Buches, Meditation oder das Hören von Musik. So fördern Sie Ihre Resilienz gegenüber Stress und stärken Ihr emotionales Wohlbefinden.

Achten Sie auf eine gesunde Ernährung!

  • Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann die Stimmung und das Energielevel beeinflussen. Besonders im Winter, wenn der Körper weniger Sonnenlicht bekommt, ist es wichtig, auf die Versorgung mit Vitamin D zu achten. Auch Omega-3-Fettsäuren können helfen, die Stimmung zu stabilisieren.

Nehmen Sie den Januar nicht so schwer!

  • Anstatt sich vom Januar Blues überwältigen zu lassen, können Sie versuchen, diesen Monat bewusst für Entschleunigung und Selbstfürsorge zu nutzen. Ohne den Druck des Alltags kann der Januar eine Gelegenheit bieten, innezuhalten, neue Hobbys zu entdecken oder sich bewusst Zeit für Ruhe und Entspannung zu nehmen.

Egal was rundherum passiert – man sollte darauf achten, was einem selbst guttut. Der Januar Blues ist eine Phase, die für viele Menschen vorübergeht, aber es ist wichtig, auf das eigene Wohlbefinden zu achten. Mit den richtigen Strategien und einer positiven Einstellung kann der Januar eine wertvolle Zeit für die persönliche Entwicklung und eine Neuausrichtung sein.

Haben Sie weitere Fragen zum Januar Blues oder grundsätzlich zu saisonalen Verstimmungen – zögern Sie nicht zu uns in die Apotheke zu kommen. Wir beraten Sie gern.

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